Verkauft: Seltenst: Gotische Seiten-Stollentruhe von ca 1500 aus dem Engadin

Seltenst, aus altem Familienbesitz: Gotische Seiten-Stollentruhe von ca 1500 aus dem Engadin, Lärche massiv. Um die Truhe und deren Inhalt vor Bodenfeuchtigkeit zu schützen, wurden die Front- oder Seitenbretter oft zu Füßen verlängert, diese Konstruktionen nennt man entsprechend Front- oder Seitenstollentruhe.

Die ältesten auf diese Art aus Brettern zusammengefügten Truhen des Mittelalters stammen aus dem 12. Jahrhundert, wobei die meisten die mittelalterlichen Kriege nicht überlebt haben. So sind z.B im Engadin im Schwabenkrieg 1499 praktisch sämtliche Häuser mit ihrem Mobiliar niedergebrannt worden und es existieren sozusagen keine Möbel von vor diesem Zeitpunkt.

Bei dieser Truhe sieht man noch deutlich auf der Rückseite und auf dem Boden (je 1 einziges Brett!), dass das Holz nicht gesägt, sondern behauen wurde mit speziellen Äxten. Auch die gesamte Front ist ein einziges Brett mit extrem dichten ca 400 Jahrringen – der verwendete Baum stammt also etwa aus der Zeit von 1100!

In der Front äusserst qualitätvolle Kerbschnitzerei: In 2 rahmenförmigen geschnitzten Rechtecken finden sich zentral je 1 grosses kreisförmiges romanisches Ornament – links eine 6-blättrige Rosette, der sog. Venusstern, rechts das in der Romanik sehr beliebte Motiv von 2 ineinander verschlungenen Ellipsen (z.B. im Dom von Regensburg zu sehen oder in frühchristlichen Kirchen Italiens), die die Einheit des Weltlichen (waagrecht) mit dem Spirituellen (senkrecht) symbolisieren.

5 weitere, kleinere Varianten kreisförmiger Kerbschnitzerei symmetrisch verteilt. Rhythmische Auskerbungen an den senkrechten Kanten. Gotisches Einlassschloss mit geschmiedeter Eisenlasche.

Museumsstück in exzellentem originalem Zustand.

• Breite 209
• Tiefe 50
• Höhe 68